Jahresrückblick 2012

Das Jahr 2012 wird im Verschönerungsverein als ein Jahr des Übergangs in Erinnerung bleiben. Immerhin: Ein neuer, zunächst kommissarischer Vorsitzender trat sein Amt an, eine Reihe öffentlichkeitswirksamer Termine wurde absolviert und am Kaisertempel, dem wichtigsten Objekt in der Obhut des Vereins, eine Lösung für die bisher sehr provisorische Elektrizitätsversorgung gefunden.

Die ordentliche Jahreshauptversammlung des VVE am 12. April wurde von 34 Mitgliedern besucht; zu diesem Zeitpunkt betrug die Mitgliederzahl des Vereins 324. Magistratsmitglied Dr. Christian Weiser überbrachte Grüße der Stadt Eppstein, die der Stellvertretende Vorsitzende und Versammlungsleiter, Dr. Gerold Lingnau, mit einem Dank für die gute Zusammenarbeit bei vielen Projekten beantwortete. Er dankte auch allen freiwilligen Helfern aus Vorstand und Mitgliedschaft, ohne deren Unterstützung die Aktivitäten des VVE nicht möglich wären. An Stelle der kurzfristig zurückgetretenen Schriftführerin Hannah Fritsch wurde Dr. Ulf Kerkhecker kommissarisch mit diesem Amt betraut. Als einer von zwei Kassenprüfern wurde Wilfried Nagel für den turnusmäßig ausscheidenden Erich Gruber gewählt. Den Vorstand entlastete die Versammlung einstimmig. Im Anschluss hielt Stadtarchivar i. R. Dr. Bertold Picard einen Vortrag zum Thema „In einem kühlen Grunde: Alte Mühlen in Eppstein”. Die Bewirtung der Gäste wurde wieder von Mitglied Heinz Reinisch und seinem Helferteam bestens organisiert.

Ein neuer Vorsitzender als Nachfolger von Irene Milchereit, die Anfang 2011 krankheitshalber zurücktreten musste, war bis zur Mitgliederversammlung noch nicht gefunden. Doch im September meldete sich ein Interessent: Dr. Wieland Sareika, Rechtsanwalt und Vorsitzender des Vereins Miteinander — Füreinander Eppstein e. V. Er stellte sich dem Vorstand am 31. Oktober vor und übernahm am 14. November den Vorsitz des Vereins, zunächst kommissarisch. (Ende März 2013 trennten er und der Vorstand sich allerdings einvernehmlich wieder.) Mit Wirkung vom 3. Dezember ist Beate Herfurth-Uber, Beisitzerin für Alt-Eppstein, wegen beruflicher und privater Überlastung aus dem Vorstand ausgeschieden.

Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt am 22. Januar bedachte der Stellvertretende Vorsitzende des VVE die drei Preisträger des vorjährigen Blumenschmuck-Wettbewerbs „Eppstein blüht auf” mit Einkaufsgutscheinen für Gartenbedarf.

Am 14. April trafen sich neun VVE-Mitglieder zum traditionellen Laubkehren, der Putzaktion im Kriegerwald rund um die drei Aussichtstempel. Die Wege wurden vom Falllaub befreit und in schmucke Promenaden verwandelt. Nach fröhlich getaner Arbeit gab es Kaffee und Kuchen im Georg-Sparwasser-Tempel.

Im Juni ging die neu gestaltete Website des VVE online. Ein im gleichen Design gehaltener Image-Flyer des Vereins war schon der Mitglieder-versammlung im April vorgestellt worden.

Auf einer Wanderung mit Bürgerbeteiligung von Eppstein nach Lorsbach besuchte am 4. Juli Landrat Michael Cyriax auch den Kaisertempel. Die Gruppe wurde dort von Vorstandsmitgliedern des VVE begrüßt, über den Verein informiert und mit Erfrischungen bewirtet. Der Landrat würdigte bei dieser Gelegenheit die Arbeit des VVE zum Wohle Eppsteins.

Irene Milchereit, Vorsitzende des VVE von 2002 bis 2011, hat anlässlich ihres 70. Geburtstags am 16. August bei ihren Gästen um Spenden für den VVE und den Burgverein Eppstein gebeten. 1080 Euro wurden gesammelt, der VVE durfte sich also über 540 Euro freuen. Frau Milchereit und den Spendern sei herzlich gedankt. Am Tag darauf überreichte der Stellvertretende VVE-Vorsitzende Gerold Lingnau der Stadt Eppstein, repräsentiert durch den Ersten Stadtrat Alexander Simon, einen Scheck über 3000 Euro als Beitrag des Vereins für die Gestaltung des „Bürger- und Firmenkreisels” beim neuen Gewerbegebiet an der B 455 in Bremthal.

Bei herrlichem Wetter fand am 2. September zum 22. Mal das vom VVE veranstaltete Kaisertempelfest an Eppsteins schönstem Aussichtspunkt statt.

Die Down Town Jazz-Band spielte zum Frühschoppen auf, anschließend unterhielt Anton Dostal mit seiner Drehorgel die Gäste. Zwischendrin trat die Showtanz-Gruppe des TSV Vockenhausen 1885 e. V. auf. Die springlebendigen jungen Mädchen erhielten viel Beifall. Für Kehle und Magen stand ein vielfältiges Angebot an Gegrilltem — vor allem die berühmten Wildschwein-Bratwürste —, (überwiegend selbst gebackenem) Kuchen und Getränken bereit. Wer nicht zum Kaisertempel hochwandern wollte, konnte sich den kostenlosen Shuttlebussen anvertrauen. Sie wurden vom Malteser-Hilfsdienst und vom Hofheimer Volkswagen-Vertragshändler Kaufmann gestellt. Der erfreuliche Überschuss aus dem Fest kommt den Projekten des VVE zugute.

Der europaweit begangene Tag des offenen Denkmals wird in Deutschland alljährlich von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert. Diesmal, am 9. September, hieß das Thema „Holz”. Dazu passten sehr gut die drei hölzernen historischen Aussichtstempel im Kriegerwald, die der Verschönerungsverein betreut. Er war am Georg-Sparwasser-Tempel mit Informationen und Erfrischungen für die Besucher präsent.

Anstelle eines Busausflugs hatte der VVE am 23. September zu einer Wanderung eingeladen. Sie ging nach Bremthal, dem größten Stadtteil Eppsteins. Dem Ausflug wäre allerdings eine regere Beteiligung zu wünschen gewesen, zumal das Wetter nicht dagegen stand. Geführt wurden die Wanderer von den VVE-Vorstandsmitgliedern Martin Alberts und Richard Kaus. Dank ihren geologischen und historischen Erläuterungen war der Weg durch den frühherbstlichen Wald kurzweilig und interessant. Nach dem Mittagessen stellte Richard Kaus das Museum des Heimat- und Geschichtsvereins Bremthal vor und machte die Wanderer mit der Vergangenheit des Stadtteils vertraut.

Zehn Wanderer besuchten am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, im Rahmen des hessenweit laufenden Wander- und Medienprojekts „5 Wochen — 5 Trails” den Kaisertempel. Sie wurden von einem Kamerateam des hr-Fernsehens begleitet und von Repräsentanten der Stadt Eppstein und des VVE begrüßt. Ein kleiner Film davon war im Hessischen Fernsehen und im Internet zu betrachten.

Zum Verkauf auf dem Weihnachtsmarkt kochten Mitglieder des VVE im Oktober beim Obst- und Gartenbauverein Niederjosbach Latwerje. Schon im Vorjahr hatte das Pflaumenmus guten Absatz gefunden.

Wie alle Jahre war der VVE am dritten Advents-Wochenende — 15. und 16. Dezember — auf dem wunderschönen Eppsteiner Weihnachtsmarkt in der Altstadt mit einem Stand vertreten. Bei mildem Wetter war der Besuch lebhaft, viele Freunde des Markts waren zum Teil von weit hergekommen. Der VVE verkaufte Wildschweinwurst in Dosen, hausgemachte Marmeladen, Gelees, Chutneys, Latwerje (Pflaumenmus) und Plätzchen sowie weihnachtliche Schnitzfiguren — eine schöne Gelegenheit, ihn auch über Eppstein hinaus bekannt zu machen. Den vielen dabei tätigen ehrenamtlichen Helfern gilt der Dank des Vereins. Der erfreuliche Überschuss fließt in laufende Projekte des VVE.

Gegen Jahresende zeichnete sich ein Ende des bisherigen Provisoriums bei der Stromversorgung des Kaisertempels ab. Die Süwag als Versorger bot eine dauerhafte Lösung mit einer Erdleitung an, zu der die Grundeigentümer ihre Zustimmung gaben. Anders als geplant konnten die Arbeiten allerdings nicht mehr 2012 abgeschlossen werden, sie wurden auf Januar 2013 verschoben. Der nicht unbeträchtliche Kostenanteil des VVE wurde durch großzügige Spenden von Sponsoren erfreulich gemildert: Der Verein dankt herzlich für diese willkommene Hilfe.

Einige kleinere Objekte wurden vom VVE neu installiert: so im Mai eine von der Alt-Eppsteiner Familie Schiedrum gestiftete Ruhebank an einem Wanderweg im Fischbachtal und im Sommer ein Baumschutzgitter vor dem Alten Spritzenhaus in Ehlhalten. Graffiti-Sprayer hatten sich in Vockenhausen am Schmelz-Denkmal betätigt, sein Schöpfer Walter Hertel beseitigte die Verunzierung im Rahmen einer Frühjahrs-Inspektion der Anlage. Vor der Kindertagesstätte der katholischen Kirchengemeinde in Vockenhausen wurde mit finanzieller Unterstützung des VVE eine lustige Metallskulptur installiert. Helfer aus dem Verein bepflanzten wie alljährlich im Frühjahr das weiß-rote Eppstein-Wappen in der Woog-Anlage. Einen Weihnachtsbaum zum Aufstellen auf der Plattform des Kaisertempels stiftete wieder Familie Schwert in Alt-Eppstein, eine eingespielte Gruppe aus dem Verein schaffte ihn nach oben, stellte ihn auf und schmückte ihn mit Kerzen als weithin sichtbares Pendant zum nachts erleuchteten Tempel. Die Grabstätte des VVE-Gründers Josef Heinrich Flach auf dem Alt-Eppsteiner Friedhof wurde regelmäßig gepflegt. Die Markierungen der vom Verein eingerichteten und betreuten Wanderwege — Rund um Alt-Eppstein (Panoramaweg) und Rund um Eppstein (Richard-Hofmann-Weg) — wurden mehrfach überprüft.